Entente Florale Deutschland

 

Archiv-Meldung vom 19.05.2008

 

Mit der Initiative Entente Florale mehr Grün für Europa

Aktuelle-Meldung
Städte und Gemeinden tauschen Erfahrungen zur grünen Stadtplanung aus

„Gärtner haben schon immer, so es ihnen durch die Politik ermöglicht wurde, über Landesgrenzen hinweg zusammengearbeitet und sich ausgetauscht. Sie haben damit Brücken gebaut für zukünftige Generationen“, sagte ZVG-Präsident Heinz Herker in seinem Eröffnungsvortrag in der Staatskanzlei des Freistaates Thüringen anlässlich des Symposiums „Europäische Gartenkultur - Brücke in die Zukunft“ am 19. und 20. Mai in Erfurt.

Herker erläuterte die unterschiedlichen Nutzungs- und Gestaltungsformen der Gärten in Deutschland und Europa bis zur heutigen Zeit. „Entente Florale ist dabei ein gemeinsames europäisches Projekt von Gärtnern und Verbänden, die den gesellschaftlichen Nutzen ökologischen Handelns und einer attraktiven Umwelt, auch im Sinne kommunaler Wirtschaftskraft, erkannt haben und sich für mehr Grün in Städten und Gemeinden einsetzen. Gemeinsam bringen wir mehr Lebensqualität und mehr Bewusstsein für die Natur in die Städte und unter die Menschen. In Fortführung der Arbeit unserer Gärtnerkollegen Jahrhunderte vor uns, freuen wir uns, im Europäischen Jahr des Interkulturellen Dialogs mit Entente Florale einen Beitrag liefern zu können“, so Herker.

An der europäischen Initiative Entente Florale beteiligen sich über den Bundeswettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“ in diesem Jahr zwölf deutsche Städte, unter anderem auch die Stadt Erfurt. Mehr als 22.000 Dörfer, Städte und Gemeinden nehmen europaweit an nationalen Wettbewerben teil.

Während einer Podiumsdiskussion zwischen Vertretern von teilnehmenden Regionen aus Frankreich, Italien, Tschechien und Deutschland kam es zu einem angeregten Informations- und Erfahrungsaustausch über die Park- und Gartenkultur in den jeweiligen regionalen Kulturkreisen.

Die Beteiligung und das Engagement von Bürgern wurden von allen Teilnehmern als wichtiger Aspekt bei der Gestaltung des Lebensraumes angesehen. Umwelt- und Naturschutz sowie die nachhaltige Stadt- und Grünentwicklung ist erklärtes Ziel der Veranstalter.

Bürgermeisterin Karin Reismann aus Münster, Goldmedaillengewinner im Jahr 2006 und 2007, berichtete von ihrer grünen Stadt: „Die vielen Projekte, die mit dem Wettbewerb angestoßen wurden – ob es die liebevoll gestaltete Baumscheibe ist, der Stadtteil-Garten-Wettbewerb oder der längste Blumenkasten im Münsterland – bei allen Aktionen geht es nicht nur um mehr Farbe für die Stadt. Vor allem wurde die Rolle der Natur in unserer lebenswerten Stadt gestärkt – und das dauerhaft.“ Das Grünsystem in Münster, bestehe aus drei Grünringen und sieben Hauptgrünzügen, die von der freien Landschaft radial auf die Innenstadt zulaufen. Das sorge für frische Luft, ein angenehmes Klima in der gesamten Stadt und sichere auch flächendeckend das Angebot an Erholungseinrichtungen und den Erhalt bedeutsamer Naturräume, so Reismann.
Oberbürgermeister Willi Stift stellte die 16.000-Einwohnerstadt Tulln (Österreich) vor und bekräftigte: „Unsere Entente Florale-Teilnahme war Anstoß für nachhaltige Stadt- und Grünraumentwicklung. Wir haben uns mit unseren Aktivitäten einen landesweiten Ruf als Gartenstadt mit höchster Lebensqualität erarbeitet.“
Oberbürgermeister Roberto Zoffoli aus der Stadt Cervia (Italien) erklärte, dass seine Stadt schon immer mit Weitsicht politische Strategien zum Schutz und Erhalt der Umwelt angewandt habe. Dies sei die Identität Cervias, aus der sich ein nachhaltiger Tourismus entwickelt hat, der immer mehr die Umwelt und das Territorium aufgewertet habe, so Zoffoli. „Cervia setzt sich rundum für den Umweltschutz ein, ebenso wie für die Sensibilisierungs- und Informationspolitik, die sich gleichermaßen an die Einwohner und an die Touristen richtet. Die Stadt ist bekannt durch die Veranstaltung „Cervia Città Giardino“, bei der Gärtner aus dem Inn- und Ausland Gärten, Grünflächen und Blumenkunst zur Schau stellen und damit die Möglichkeit haben, sich über Umweltschutz und Stadtgestaltung auszutauschen.

Dr. Klaus Zeh, Thüringer Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Thüringer Staatskanzlei, lobte die beteiligten Kommunen für ihren engagierten Einsatz für eine nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung. Entente Florale sei dabei eine gute Gelegenheit, den europäischen Dialog zwischen den Regionen zu fördern, so der Minister.

Karl Zwermann, Vertreter der Deutschen Gartenbaugesellschaft, appellierte an die Tagungsgäste, dass vor allem die Kinder einen Zugang zur Natur bekommen müssen. Viel zu viel Zeit würde in Kinderzimmern vor Computern verbracht. Der Freizeitgartenbau mit über 21,63 Millionen Gartenbauhaushalten biete hier eine Chance, das Interesse der Kinder für die Umwelt zu wecken, Verantwortung zu übertragen und die Kreisläufe der Natur zu vermitteln, so Zwermann.

Ein weiterer Programmpunkt war die Ausstellungseröffnung am Hirschgarten in Erfurt. In Form eines Flora-Blumenteppichs mit Blumensamen der Erfurter Samenzuchtunternehmen Chrestensen und Benary werden hier in diesem Jahr heimische Pflanzen zu besichtigen sein, die bereits vor 50 Jahren in der Region blühten. Das Saatgut wurde von Samenbanken zur Verfügung gestellt.

Während der zweitägigen Veranstaltung referierten außerdem u.a. Dr. Lutz Wetzlar, Generalsekretär „Entente Florale Europe“ AEFP, Françoise Van Hecke, Vizepräsidentin des Regionalrates der Picardie aus Frankreich, Rostyslav Soroka Wirtschaftsminister der Region Lemberg (Ukraine), Katarzyna Hodor, Abteilung Gartenkunst und Grünflächen, Institut für Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität Krakau (Polen), Inka Truxova, Vertreterin der Stadt Tabor (Tschechien), Prof. Horst Schumacher, Fachhochschule Erfurt, Landschaftsarchitektur, Nachhaltige Entwicklung, Wolfgang Schwarz, Grünflächenamtsleiter Erfurt, Dr. Helmut-Eberhard Paulus, Direktor der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.

Das europäische Symposium „Europäische Gartenkultur – Brücke in die Zukunft“ fand aus Anlass des Europäischen Jahres des Interkulturellen Dialoges 2008 mit den Partnerregionen Thüringen – Picardie – Malopolska in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, der Landeshauptstadt Erfurt und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten statt. ■

 


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